Crown Royal Northern Harvest Rye verbindet den Charakter des mit 90 % ungewöhnlich hohen Anteils kanadischen Roggens mit der Milde des in der abgelegenen Gimli Destillerie am Ufer des Lake Winnipeg in Zentralkanada produzierten Crown Royal. Das Ergebnis ist ein wahrlich außergewöhnlicher kanadischer Whisky, der von Jim Murray 2016 in seiner Whisky Bible mit 97,5 Punkten überraschend als erster kanadischer zum weltweit besten Whisky des Jahres gekürt worden ist. Überraschend deshalb, weil sehr wenige Whiskygenießer Kanada auf ihrem Radar haben, jedoch nicht überraschend wenn Sie dieses Meisterstück erst einmal verkostet haben.

Für die 2016er Ausgabe der Whisky Bible wurden von einem Team insgesamt 4.600 Whiskys, davon über 1.000 neue Abfüllungen, verkostet und nach Aroma, Geschmack, Abgang und Ausgewogenheit bewertet.
Auf Seite 319 findet sich sinngemäß folgende, etwas überschwängliche Beschreibung:
"Der Roggen ist in der Nase nicht nur äußerst präsent und dreidimensional, sondern weist auch die außergewöhnliche Eigenheit auf, weiteren Elementen ihren Platz zu lassen: Selten verschränken sich Ulmohonig (Honig aus den Blüten der Chilenischen Scheinulme) und Manukahonig (von der Südseemyrte) in der Gegenwart von Roggen dermassen einträchtig, ohne auch nur für eine Sekunde Schärfe und Präsenz des Getreides zu dämpfen.
Voller Erwartung vergessen wir beim ersten Schluck beinahe für eine Sekunde, dass es sich hier um Roggenwhisky handelt. Und doch macht dieser durch einen aufrechten Charakter von dem all diese weichen, süßen Noten ausströmen, deutlich von sich hören, nein vielmehr schmecken. Knackig, und zeitweise bitter, dies jedoch angenehm kontrolliert vom Getreide und nicht wie so häufig von einem zweifelhaften Fass ausgehend.
Der Abgang beruhigt sich zuerst relativ rasch, aber nur um gleich wieder die Gewürze nachhallen und der Vanille ihren Platz einräumen zu lassen.
Dies ist der Whisky, den man sich für seinen Verkostungsraum erträumt: Roggen, das vielsagendste aller Getreide lässt hier nicht nur seinen Verführungszauber spielen, sondern fährt mit uns ein Programm, welches uns zu neuen Höhen von Schönheit und Vielschichtigkeit führt. Diesen Whisky ein Meisterwerk zu nennen, wird ihm gerade noch so gerecht."

Etwas prosaischer die Verkostungsnotizen der Homepage:
Nase: geröstete Gewürze, Getreide, leichte Holznoten
Gaumen: sanfte Eichennoten, reichhaltige Weichkaramellen, gewürzte Vanille, mit etwas Zeit entwickelt er leicht pfeffrige Noten.
Abgang: sanft und cremig